KuKuk Move im Kosovo
Planen & Organisieren
Im Jahr 2022 haben wir beschlossen auch in diesem Jahr erneut einen Spielplatz für den guten Zweck zu bauen. Wir suchten uns also einen Ort, an dem ein Spielplatz dringen benötigt wurde und begannen dann für das Projekt Spenden zu sammeln und Anträge zu stellen, um das Geld für die Materialien, den Baggerfahrer, die Bauleiter*innen und die Reisekosten von KuKuk Move zu sammeln.
Wir sammelten Geld, in dem wir Kuchen in den Schulpausen verkauften, wir veranstalteten einen Spendenlauf, wir gingen direkt auf Menschen zu und erzählten von unserem Vorhaben und nicht zuletzt stellten wir Anträge, z.B. bei "Children for a better world".
Der Bau des Spielplatzes war für die Pfingstferien vom 29. Mai bis zum 02. Juni 2023 geplant. Und tatsächlich schafften wir es genug Gelder zu sammeln, sodass wir im März 2023 sicher wussten, dass uns Projekt im Kosovo stattfinden kann.
Ankunft & Unterkunft
Am 27.05.2023 fuhren wir mit einem kosovarischen Busunternehmen morgens um 06:00 Uhr in Stuttgart-Möhringen los. Die Fahrt dauerte ganze 28 Stunden, bis wir endlich in Shtime ankamen.
In Shtime wohnten wir in einem Ausbildungszentrum für Pädagogen und Lehrer, direkt neben einer Schule. Die Räume waren wie Klassenzimmer, allerdings mit Glastüren, sodass es kaum Privatsphäre für uns aus der KuKuk Move Gruppe gab, was aber nicht störte, da wir uns alle schon lange kennen und ohnehin am liebsten immer als große Gruppe gemeinsam sind. Spannender war eher, dass es eigentlich auch keine Duschen gab, aber es wurden einfach Duschköpfe mit einem Schlauch am Waschbecken befestigt und da es Wasserabläufe im Fliesenboden gab, konnte man dann doch in den provisorischen Bädern stehen und sich duschen.
Noch am Sonntagabend nach unserer Ankunft liefen wir zu dem Kindergarten, wo wir die kommenden Fünf Tage bauten. Wir schauten uns zum ersten Mal das Gelände mit eigenen Augen an, unterhielten uns mit der Leiterin des Kindergartens, die uns auch die Unterkunft organisiert hatte und erkundeten uns bei Ihr welche Installationen Sinn machten und was sie sich für den Kindergarten wünschten. Mit diesen Eindrücken ging der erste Abend zu Ende und wir gingen mit den ersten Plänen im Kopf schlafen, um am nächsten Tag morgens um 08:00 Uhr fit auf der Baustelle zu stehen.
Bauen & Erfahren
Am Montag, den 29. 05. ging es dann morgens um 08:00 Uhr auf der Baustelle los. Als Erstes bildeten sich kleinere Gruppen, mit vier bis sechs Personen, die gemeinsam ein Bauwerk des Spielplatzes umsetzten, wollten. Dann wurden im nächsten Schritt innerhalb der Gruppen kreative Zeichnungen angefertigt, wie das Spielelement aussehen könnte.
Als alle ihren Plan angefertigt hatten, wurde in der großen Gruppe auf dem Bauplatz geschaut, wo die einzelnen Bauten verortet werden sollten und wie sie als Gesamtbild und spielerisch am meisten Sinn ergeben.
Als der große Plan stand, wurden alle Elemente auf dem Gelände am Boden eingezeichnet, sodass der Bagger die Löcher für die stehenden Balken ausheben konnte. Nun, wo die ersten Löcher fertig waren, stellten wir direkt die stehenden Balken hinein und stabilisierten sie mit Dachlatten, um dann den Beton in die Löcher zu füllen, der dann bis zum Folgetag aushärten konnte.
Ab dem zweiten Tag wurde dann an die festen Balken dran gebaut. Insgesamt entstand ein gigantischer Spielplatz, bestehend aus einer Hütte, mit Sandkasten, auf dessen Umfassung eine gemütliche Sitzgelegenheit zum Entspannen einlud. Daneben entstand ein kleines Außenklassenzimmer mit Sitzgelegenheiten auf verschiedenen Höhen, die gleichzeitig den Einstieg in die erste Kletterstruktur bildeten, die zum ersten großen Turm führte. Der Turm hatte im Untergeschoss einen Kiosk mit einer Theke und einem Schild, auf dem das Wort Kiosk auf albanisch zu lesen stand. Aus dem oberen Stock des Turmes führte eine weitere Kletterstruktur mit Handseillauf entlang an einem vertikal angebrachten Kletternetz zu einer Brücke, die aus schwebenden Querbalken bestand, die horizontal an Seilen aufgehängt war. Der darauffolgende Turm war etwas kleiner als der Erste und bot in sich eine Art Wendeltreppe hinunter und hatte Fenster mit bunten Plexiglasscheiben zum Hinausschauen.
Dann gab es auf der Seite des zweiten Turmes mit etwas Abstand noch eine große Nestschaukel, in die sich mehrere Kinder gleichzeitig setzen können.
Alle diese Kletter- und Schaukelelemente hatten einen 50 cm tiefen Aushub unter sich, in den ganz am Ende noch Sand als Fallschutz eingefüllt wurde, da wir einige Elemente hatten, bei denen man über einen Meter in die Höhe klettern kann.
Während der Bauzeit wurden wir immer wieder von unseren Gastgeber*innen, der Leiterin des Kindergartens eingeladen um mit ihr zu Essen. Dabei lernten wir die kulinarische Küche von Shtime kennen. An einem der Abende zeigte man uns noch traditionelle Tänze und unsere ganze Gruppe tanzte ihre Runden um den Tisch und im Gegenzug sangen wir ihnen alle gemeinsam, Hits wie "Über den Wolken" von Reinhard Mey vor.
Wir wurden auf der Straße in dem Stadtteil, wo wir auch wohnten, immer wieder angesprochen, ob wir diese Gruppe seien, die den Spielplatz baut. Dass der Kindergarten einen Spielplatz bekam und wir aus Deutschland dafür angereist waren, hatte sich in dem Stadtteil in Shtime herumgesprochen. So lernten wir auch immer wieder Jugendliche in unserem Alter kennen, die neben unserer Unterkunft in die Schule gingen. Teilweise kamen sie abends vorbei, brachten uns Softdrinks und Süßes mit und dann spielten wir gemeinsam Basketball.
Auf der Baustelle lernten wir täglich wieder neue Handgriffe, obwohl wir dieses Mal schon wesentlich geübter waren, da die meisten von uns bereits im letzten Jahr einen Spielplatz in Rumänien gebaut hatten. Aber man lernt nie aus und jedes Bauwerk bringt seine eigenen Schwierigkeiten und neuen Ideen mit sich.
Am Freitag, dem 02. Juni 2023, wurde der Spielplatz fertig. Wie auch bei unserem letzten Projekt konnte niemand vorher glauben, dass wir es wirklich schaffen in fünf Tagen all das Holz zu verbauen und damit einen fertigen Spielplatz hinzustellen. Aber tatsächlich war es wieder geglückt und die Eröffnungsfeier konnte wie geplant stattfinden. Der Vizebürgermeister kam sogar vorbei, hielt eine Rede und alle, die am Bau beteiligt waren, erhielten eine Urkunde für ihr außergewöhnliches Engagement. Dann gab es reichlich zu essen, es wurden Fotos gemacht und abends gab es erneut reichlich zu essen. Abends packen wir dann wieder all unsere Sachen, da wir schon am nächsten Morgen die Rückreise antraten.